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538 Route 82. ATHEN. Themistokles und Kimon die Mauern erneut hatten, jene glänzende Bau-
periode
unter Perikles, die seitdem der Burg ihr Gepräge gegeben hat
und deren großartige Reste noch immer das köstlichste Bild von jener
unerreichten Höhe der klassischen Kunst gewähren.

Der erste westl. vom Odeion des Herodes Atticus von der
Dionysios Areopagites-Straße r. bergansteigende Fahrweg (S. 537)
mündet auf dem Plateau unterhalb der letzten steilen Westhöhe
der **Akropolis, bei dem sog. Beulé-Tor. Die Wagen halten
hier. Der Zutritt ist bis Sonnenuntergang gestattet.

Das Beulé-Tor, welches bis 1852 von Bastionen hoch überbaut
war und nach seinem Auffinder, dem französischen Gelehrten Beulé,
benannt worden ist, bildet seit 1889 den Hauptzugang zur Akro-
polis
(Nebeneingang unter der Nike-Bastion). Die Seitentürme
wurden um die Mitte des I. Jahrhunderts nach Chr., das Tor selbst
um 160 nach Chr. errichtet und mit den Werkstücken des beim
Bau des Odeions abgetragenen Nikiasdenkmals (vom J. 320/319)
geschmückt.

Vom Beulé-Tor führt eine ebenfalls um die Mitte des I. Jahrh.
nach Chr.
an der Stelle des alten steilen Burgweges angelegte,
vielfach unterbrochene Marmortreppe zu den Propyläen hinauf.

Das turmartige Postament l. unterhalb der Propyläen trug einst das
zwischen 27 und 12 vor Chr. errichtete Standbild des M. Vipsanius Agrippa,
des Feldherrn und Schwiegersohns des Kaisers Augustus.

Von den Propyläen springt rechts eine 8m hohe Bastion aus
Porosquadern (S. 536) vor, von welcher eine kleine Marmorstiege
nicht ganz bis zur Freitreppe herabführt. Die Bastion trägt den
*Nike-Tempel (Tempel der Athena Nike, mißbräuchlich der
Nike ápteros genannt), der 1835-36 aus den antiken Werkstücken
wieder aufgebaut worden ist. Über die Zeit seiner Entstehung
(zwischen 440 und 410 vor Chr.) ist man noch nicht einig.

Das Tempelchen besteht, wie die Propyläen, ganz aus pentelischem
Marmor. Es ist 8,27m lang und 5,44m breit, ruht auf einem Unterbau
von drei Stufen und hat auf der Ost- und Westseite je eine von vier
ionischen, 4m hohen Säulen getragene Vorhalle. Über dem dreiteiligen
Architrav zieht sich ringsherum ein 26m langer, 45cm hoher Skulpturen-
fries
; er zeigt auf der Ostseite eine Versammlung von Göttern, unter
denen man Athena mit dem Schild (in der Mitte) und r. neben ihr Zeus
(sitzend) erkennt, auf den Langseiten Kämpfe der Griechen mit den (z. T.
berittenen) Persern, auf der Westseite einen Kampf von Griechen gegen
Griechen. Von dem Dach, das östlich und westlich in schmucklosen
Giebeln auslief, sind nur wenige Stücke wieder aufgefunden worden.
Der Eingang in die Cella wird durch zwei Pfeiler gebildet.

Auf dem marmornen Kranzgesims der Tempelbastion lief im
Altertum eine außen mit Reliefs geschmückte Balustrade, welche
ein Bronzegitter trug. Die vorzüglichen Reliefs, deren Reste das
Akropolismuseum (S. 544) birgt, zeigten Siegesgöttinnen, die in
Gegenwart der Athena Trophäen errichten und Opfer darbringen.

Die *Aussicht beim Niketempel ist besonders kurz vor Sonnen-
untergang
von hohem Reiz. In malerischem Wechsel von Land und Meer
erblickt man die Bucht von Phaleron (S. 554), die Halbinsel Munychia,
Stadt und Hafen von Piräus (S. 519), die Insel Salamis mit der kleinen
Nachbarinsel Psyttaleia (S. 519). Etwas weiter r., über der Bucht von